Mittwoch, 5. März 2014

Computer-Tipp: PowerPoint-Präsentationen mit Screenreader halten

Als Blinder eine PowerPoint-Präsentation halten, dass ist nicht so garnz einfach. Den ScreenReader auf ein Bluetooth-Headset umleiten ist zwar kein Problem, aber es dauert halt doch eine Weile, bis er die Folie vorgelesen hat.

Um die Nerven seines Publikums zu schonen gibt es eine einfach Alternative. Während man die Folien ganz normal fürs Publikum schreibt, nimmt man das, was man gerne beim Folienwechsel aufs Headset haben möchte, in die Notizenseite auf. Dort kann man es beliebig kurz halten, kann mit Abkürzungen arbeiten usw.

Nach dem Starten der Bildschirmpräsentation muss man dann den Screenreader nur noch von Folien auf die fürs Publikum unsichtbaren Notizen umschalten, was beispielsweise bei NVDA mit Shift-Strg-S erfolgt. Dabei funktionieren übrigens auch die Cursortasten, falls es mal etwas mehr Text wird, oder man etwas nicht verstanden hat.

Zum Schluss noch ein paark kleine Tipps:
  • Als zusätzliche Optimierung habe ich bei mir das Aussprachewörterbuch angepasst, damit mir der Screenreader nicht immer die Worte "Notizen zur Präsentation" vor jeder neuen Folie vorliest. Auch das hilft, Zeit zu sparen und die Präsentation fließender abzuhalten.
  • Enthält eine Notizenseite zu viel Text, um diesen in einem Durchgang zu lesen, so setze ich "X X X" an den Anfang der Seite. Das weist mich beim Folienwechsel darauf hin, dass ich diese Seite zeilenweise durchgehen muss
  • Ich benutze meist Kommata, um einzelne Punkte zu trennen. Im Gegensatz zu Zeilenumbrüchen lösen diese nämlich bei den meisten Sprachsynthesizern eine kleine Sprechpause aus.
  • Beim Weitergeben der Präsentation als Datei solltet ihr zur Vermeidung der Verwirrung der Empfänger darauf achten, dass eure Notizen nicht mehr enthalten sind. Unter PowerPoint gibt es dazu im Dateibereich den Menüpunkt "Exportieren", mit dem man u.a. eine notizenfreie Version der Datei erstellen kann.

Das soll für heute erstmal genügen. Mit den Feinheiten der Präsentationsgestaltung und des Präsentierens selbst werde ich mich in einem späteren Artikel noch ausführlicher beschäftigen.

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